Bremerhaven ist mit rund 115.000 Einwohnenden eine 101,53 km² große, kreisfreie Großstadt in der Metropolregion Nordwest in Norddeutschland. Gemeinsam mit der Stadt Bremen gehört Bremerhaven zum Bundesland Bremen. Gelegen an der Mündung der Weser gilt Bremerhaven als die einzige Großstadt an der Nordseeküste. Neben der Weser durchfließen noch weitere Flüsse die Stadt: Die Geeste, die als unterster Nebenfluss der Weser in dieselbige fließ und die Lune als Nebenfluss der Unterweser. Bremerhaven unterteilt sich auf einer Länge von rund 15,5 Kilometern und einer Breite von ungefähr 11 Kilometern in 9 Stadtteile. Dazu gehören Wulsdorf und Surheide im Süden, der Fischereihafen im Westen, Schiffdorferdamm im Osten, Lehe, Leherheide und Weddewarden im Norden. Die bevölkerungsreichsten Stadtteile Mitte und Geestemünde bilden den zentralen Kern der Stadt Bremerhaven.
Die derzeitige Stadtverordenetenversammlung besteht seit Juli 2019 aus 48 Stadtverordneten, die mit kleinem Vorsprung vor der CDU mehrheitlich der SPD angehören. Der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung ist Torsten von Haaren (SPD).
Die Geschichte Bremerhavens ist nicht nur bewegt, sondern reicht auch weit zurück. So konnten 2019 in Lehe erste Siedlungsspuren aus dem Jahrhundert vor Christus festgestellt werden. Schriftliche Überlieferungen zur Besiedlung Bremerhavens beweisen das Bestehen der Kirchdörfer Geestendorf und Wulsdorf im Jahr 1139 n. Chr. und den Amtsitz Lehe im Jahr 1275 n. Chr. Der Amtsitz Lehe wuchs aufgrund der Handelswege über die Geeste zu einem Marktort mit minderstädtischen Rechten an. Das Gebiet der Geestemündung fiel gemeinsam mit dem Erzbistum Bremen 1648 unter schwedische Hoheit. Schwedens Vorhaben, das heutige Lehe zu der Festungsstadt Carlsberg zu entwickeln, konnte nie vollendet werden. 1917 ging das Gebiet zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und damit später zum Königreich Hannover über.
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Das Stadtzentrum Bremerhavens ist während des Zweiten Weltkrieges 1944 zu 98% zerstört worden. Nach dem Krieg wurde Bremerhaven gemeinsam mit Bremen Teil der amerikanischen Besatzungszone. Der Hafen wurde für die in Deutschland stationierten Soldaten der US-Army zum wichtigsten Versorgungspunkt, sodass Bremerhaven an wirtschaftlicher Stärke zurückgewann. In den 1950er und 1960er Jahren boomte der Umsatz in den Werften und im Fischhandel. Durch den Abzug der amerikanischen Streitkräfte aus Bremerhaven und durch die allgemeine Krise im maritimen Wirtschaftszweig, die ab den 1970ern zur Schließung zahlreicher Werften führte, erlebte die Stadt einen Strukturwandel. Ab 1975 hatte Bremerhaven mit sinkenden Einwohnerzahlen zu kämpfen, die sich erst Ende der 1990er Jahre erholten. Auch durch die seit 2002 verfolgte Neuorientierung Bremerhavens durch die Schärfung des maritimen Profils, den Ausbau der touristischen Infrastruktur sowie durch die Erweiterung des Hochschulangebots konnte die Stadt wieder steigende Einwohnerzahlen verbuchen: Die Havenwelten mit den zahlreichen Museen und auch das Schaufenster Fischereihafen gelten inzwischen als Tourismusmagnet. Im Jahr 2019 war der Hafen Bremerhavens mit einem Güterumschlag von ungefähr 48 Millionen Tonnen nach Hamburg der erfolgreichste Seehafen Deutschlands und auch europaweit betrachtet nimmt Bremerhavens Containerhafen eine große Rolle ein. Der Wirtschaftszweig der Offshore-Windenergie wurde in den letzten Jahren ausgebaut, womit Bremerhaven heute als eines der Kompetenzzentren bundesweit gilt und mehr als tausend neue Arbeitsplätze geschaffen hat.